„Das Echo eines verlorenen Bildes“ ist eine Kunst-Installation, die auf die Geschichte des Klosters St. Katharina eingeht. Diese Geschichte ist wechselvoll, interessant, überraschend und eng mit der Geschichte der Stadt Nürnberg verbunden. Im Jahre 1295 stiftet die Nürnberger Patrizierfamilie Pfinzing von Henfenfeld St. Katharina als Frauen-Kloster. Vom frühen 14. Jhdt. an entwickelt sich dort unter Führung des Dominikaner-innen-Ordens ein „blühendes geistiges und geistliches Leben“. Im 15. Jhdt. wird es zum führenden Dominikanerinnen-Konvent der damaligen Provinz „Teutonia“. Als sich die freie Reichsstadt Nürnberg 1525 der Reformation anschließt, ist das Schicksal des Klosters besiegelt und das klösterliche Leben endet mit dem Tod der letzten Nonne 1596. Bis 1778 nutzen dann die Nürnberger Meistersinger Klostergebäude und Klosterkirche als Versammlungs- bzw. Vortragsraum. 1699 nehmen die Klostergebäude außerdem die erste deutsche Kunstakademie auf. Sie wird jedoch 1806 mit dem Ende Nürnbergs als freie Reichstadt wieder geschlossen. Danach dient das Kloster verschiedenen Zwecken, u.a. während der Revolution 1848 als politischer Versammlungsort oder während der Nazi-Zeit 1938/39 als Ausstellungsort des Kaiserkrönungsornates, den Reichskleinodien.
Die Klostergebäude erfahren nach dem Krieg eine Teil- Rekonstruktion. Die Kirche indes bleibt ungenutzt als Ruine stehen und wird den Gebäuden des Meistersinger-Konservatoriums und der Stadtbibliothek umbaut.
Das Herz dieses Ortes ist fast zwei Jahrzehnte eine Leerstelle im Areal. Erst 1967 wurde begonnen das Kirchenschiff in seiner heutigen Form als Ruine zu sichern.
Wenn man will, kann sie als Mahn- und Denkmal des 2. Weltkrieges verstanden werden. Sie ist bis heute eine der wenigen schlechtvernarbten Kriegswunden in der Altstadt! Seit 1970 dient sie als Veranstaltungsort für Open-Air-Veranstaltungen. Umgeben von wichtigen städtischen Kultur-Einrichtungen wie Stadtbibliothek, Nürnberger Akademie, Bildungszentrum und Cinecitta bildet die Katharinenruine zumindest in den Sommermonaten einen besonderen, meiner Meinung nach pseudo-romantischen Mittelpunkt, im kulturellen Leben der Stadt.
Als Besucher bin ich irritiert. Ich sehe diese Ruine und vervollständige sie – automatisch. In meiner Vorstellung versuche ich, die Irritation aufzulösen, dem Ruinen-Torso wieder ein Dach aufzusetzen. Mein inneres Bild zeigt mir, wie St. Katharina ausgesehen und gewirkt hat.
Hinter dem etwas pathetischen Titel verbirgt sich ganz nüchtern, die Inszenierung und Illumination der Katharinen-Ruine. Wie soll dies realisiert werden? Eine LED-Licht-Drohen-Inszenierung rekonstruiert dabei das Kirchenschiff vor den Augen der Zuschauer und Besucher des Areals. Eine Präsentation im Rahmen der „Blauen Nacht“ würde sich aufgrund der Inszenierung anbieten und kann als ein besonderes Highlight im Kulturhauptstadtjahr dienen.
Die innovative Drohen-Technologie z.B. von „Intel“ formt den fehlenden Teil des Kirchenschiffes nach. Sie positioniert computer-gesteuert jede einzelne LED-Drohne an seinen vordefinierten Platz. Jede Drohne für sich richtet sich schließlich an das jeweils benachbarte Drohen aus. Die rekonstruierte Dachstruktur orientiert sich am historischen Vorbild vor dem Krieg, so dass man vom „Echo eines verlorenen Bildes“ sprechen kann.
Auf zwei Besonderheiten möchte ich in diesem Zusammenhang noch hinweisen: