Engelchen nimmt Bezug auf einer um sich greifenden und für mich fragwürdigen Grabkultur.
Die Gräber werden mit kleinen Figurinen vornehmlich mit Engelchen des Sujets „Engelchen von Raphael ´s Sixtinischer Madonna“ bepflastert. Hier feiert Dekorationszwang gepaart mit dem Gedenken an einen nahestehenden Menschen auf den Gräbern lustige Urstände und zeigt so den ungebildeten und kitschigen Geschmack des Grabbesuchers.
Mein Engelchen ist die überdimensionierte Fassung dieses Engelchens als unübersehbare Skulptur in Chrom (Jeff Koons lässt grüßen!). Das „überdimensionierte“ Engelchen wird auf der Wiese des Nürnberger Westfriedhofes vor dem alten Aussegnungsgebäude aufgestellt, ist frei zugänglich und kann von jedem Besucher berührt werden.
Für mich, ist es eine übertriebene und ironische Zuspitzung dieses verniedlichten und ins kitschige verkommene Gedenken.