Sonnenwiese

Sonnenwiese ist in seiner Radikalität komplett utopisch, aber nicht neu! Schon kurz nach dem Krieg hatten sich verschiedene architektonische Konzepte zum Wiederaufbau damit befasst, die Stadt entlang der Pegnitz zu entkernen und zu öffnen. Hiermit wäre ein komplett anderes Stadtbild und wahrscheinlich auch Stadtleben entstanden. Man kann nur spekulieren was heutzutage passieren würde. Es würde Fluss mit Sicherheit ein Stück neues Leben einpflanzen wenn er plötzlich ein Stückweit aus seinem domestizierten Betonbett befreit werden würde. Wie würden die Nürnberger Bewohner und Touristen darauf reagieren? Ich male mir das aus, jedem ein Stückchen neue Freiheit in einem engen Raum zu geben, die Sonne ungehindert auf den Flusslauf und einen Wiesenstreifen fallen zu lassen. Naturstücke inmitten der Stadt zu generieren. Ach was für ein Hauch „Wildnes“ plötzlich an einem Ort entstehen würde, wenn sich die Natur frei ausbreiten könnte. 

Romantisch, der Gedanke an einem warmen Sonntag-Mittag auf einer leicht abschüssigen Wiese zu liegen. Blick auf die einsam stehende Katharinen-Ruine zur Rechten und dem gegenüberliegenden Heilig-Geist-Spital.   Das Mittagsgebimmel der Bürgerkirchen begleitet das Zirpen der Grillen neben meinem Ohr. Wolken ziehen dahin...Eine Utopie, denn träumen muss einfach erlaubt sein....