Bismarck - ein Denkmal verschwindet

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„Steter Tropfen höhlt den Stein“ -– Das Verschwinden eines Denkmals

 

Das Bismarck-Denkmal am Nürnberger Prinzregentenufer ist Teil eines Gesamtkomplexes der um 1911 vom Münchner Architekten Theodor Fischer geplant und 1915 ausgeführt wurde. 

Die Nationalkonservative Erbauung und Erweckung in den Erbauer-Jahren hat sich im 1. Weltkieg nochmal verstärkt.  

Sicherlich ist die Rezeption über Bismarck heutzutage alles andere als einfach und eine Veränderung eines Denkmals auch aus einer Linken und internationalistischen Sicht tortzdem eine Geschichtsklitterung ersten Ranges, doch die Standort- und Daseinsfrage zum Nürnberger-Bismarck-Denkmal darf in „My Open Space“ gestellt und entschieden werden.

Zumal das Denkmal in seiner jetzigen Form einen schweren Stand hat. Es ist inzwischen von Platanen, die zur Erbauer Zeit als Anlagenbestandteil gepflanzt wurden, komplett eingewachsen und somit fast nicht mehr sichtbar. Der Bismarck von Nürnberg ist also nominell noch da, aber irgendwie auch weg.

Das Denkmal mit Bismarck kann also langsam verschwinden, oder?. Klar, aber wie langsam? Die Denkmalmaterialität ist Muschelkalk. Kalkstein ist ein Material, das sehr empfindlich auf saure Substanzen reagiert.  Wir bringen über Kopfhöhe der Statue einen rot-orangen Behälter an.  Der Behälter wird stetig von unten mit einer 10-15%igen Essigsäurelösung befüllt. 

Diese essigsaure Lösung beträufelt nun beständig über einen Tropfenmechanismus auf die Bismarckstatue. Durch die essigsaure Lösung wird der chemische Zersetzungsmechanismus der Statue in Gang gesetzt und solange fortgeführt, bis die Statue komplett aufgelöst und zerstört wurde.

Das verschwinden eines Denkmals ist eine Prozess-Studie die durch eine chemische Reaktion des Kalksteines mit der aufgeträufelten Essigessenz entsteht. Der Kalkstein wird allmählich aufgelöst. Ein nationales Symbol aus national-chauvinisitischer Zeit verschwindet langsam aus dem öffentlichen Raum. Mehr dazu lesen sie unter "Overview".

Darstellung des Auflösungsprozesses durch Essigessenz auf der Kalksteinskulptur des Nürnberger Bismarck-Denkmals.

Das verschwinden eines Denkmals ist eine Prozess-Studie die durch eine chemische Reaktion des Kalksteines mit der aufgeträufelten Essigessenz entsteht. Der Kalkstein wird allmählich aufgelöst. Ein nationales Symbol aus national-chauvinisitischer Zeit verschwindet langsam aus dem öffentlichen Raum. Mehr dazu lesen sie unter "Overview".

Darstellung des Auflösungsprozesses durch Essigessenz auf der Kalksteinskulptur des Nürnberger Bismarck-Denkmals.

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