Das Motto des Fürther Lichtfestivals „Glanzlichter´22“ hat das 100-jährige Jubiläum des Referendums zur Ablehnung des Zusammenschlusses mit Nürnberg zu einer Großgemeinde zum Thema.
Je nach Blickwinkel auf das Thema, kann heute noch von der Eigenständigkeit oder von der Abgrenzung Fürths gegenüber Nürnberg gesprochen werden.
Diese Tatsache, nämlich dass das Thema immer noch die Gemüter umtreibt, greife ich gerne mit der nachfolgend präsentierten Idee auf. Vor dem Thema, der „polarisierenden“ Beziehung zwischen den beiden Nachbarstädten Nürnberg und Fürth, bin ja auch ich nicht gefeit.
Immer dann, wenn ich Nürnberger dem Fürther einen Besuch abstatte, beschleicht mich „leichter Schauer“ beim Passieren der „Stadtgrenze“. Leise schwirrt mir der Kopf des frisch eingereisten beim „Grenz-Übertritt“, ob des zu entrichtenden „Zwangsumtausches“, oder welches Unbehagen ist es sonst? Meine vagen Ahnungen werden bestärkt durch den Fakt, dass der auf Fürther Stadtgebiet liegende Ort „Stadtgrenze“ dem Glanzlichter-Thema eines „Autonomie- und Abgrenzungs-Jubiläum“ so absichtsvoll innewohnt und ein wunderbares Feld zu einer Inszenierung bereithält.
Was bringt mich zu diesem Gedanken?
Hier meine Begründung. Weil die Glanzlichter...
1. ...mit einer Lichtinstallaltion in und um den U-Bahnhof „Stadtgrenze“ zeigen, welche Bedeutung dieser „Grenzübergang“ – dieser in Beton gegossener Un-Ort, dieses Monument Fürther Eigenständigkeit hat. 2. …zu bedenken geben, wie einmalig sonst in Deutschland eine U-Bahn-Station mit dem Namen „Stadtgrenze“ ist!
3. … augenzwinkernd ein Ereignis würdigen, das man in Fürth ein 100-jähriges „Autonomie- bzw. Abgrenzungs- Jubiläum“ an und mit seiner „Stadtgrenze“ zelebriert.
4. ... vor Ort jedem zeigen wie eigentlich die „Stadtgrenze an der Stadtgrenze“ verläuft.
Deshalb lautet der Projekttitel dieser Aktion „Stadtglanz und Grenzlichter“.
Folgende Ideen schlagen rund um und im U-Bahnhof „Stadtgrenze“ zu diesem Event vor:
Mit einer Lichtinstallation aus Starken Spot-Strahlern, die senkrecht mit grünem Strahl in den Himmel leuchten werden, die tatsächlichen Grenzverläufe der „Stadtgrenze“ zwischen Nürnberg und Fürth rund um den U-Bahnhof „Stadtgrenze“ markiert.
Bei einer Fahrt mit der U-Bahn kann dieser visualisierte Grenzverlauf sehr gut betrachtet werden. Dabei ist es im Rahmen der Glanzlichter möglich ein Kurzstrecken-Sonderticket zwischen den beiden U-Bahn-Stationen Stadtgrenze und Muggenhof zu lösen und beliebig oft zu nutzen... Außerdem besteht die Möglichkeit den Grenzverlauf zusätzlich durch Verkehrsbeschilderungen der Firma Hahn mit Leuchten, Barken und Katzenaugen in die Lichtinstallation quer über die Nürnberger Straße mit einzubeziehen.
Zusätzlich dazu können leuchtende LED-Hinweisschilder an der Nürnberger und Fürther Str. aufgestellt werden. Als Zitat der ehemaligen Berliner Sektorengrenze weisen sie auf den Übertritt in den anderen „Sektor“ hin. Aus Nürnberg kommend wir dann an der Fürther Str. zu lesen sein. „Achtung, sie fahren ins Fürther Stadtgebiet ein“. Auf der Gegenseite steht dann „Achtung, sie verlassen jetzt das Fürther Stadtgebiet“: