Der Fischbach, ist ein recht unscheinbares und braves Gewässer, das von seinem Quellort, der Nürnberger Enklave Fischbach im östlichen Lorenzer-Reichswald seinen Namen hat. Von dort kommend, fließt er heute wieder gemächlich durch Zabo, Gleißhammer und der Tullnau in die Pegnitz, bzw. in den Wörther See.
Das war nicht immer so, denn der Bachlauf des Fischbaches hat eine wilde Geschichte. Mehr als vierhundert Jahre durchzog er nämlich die Lorenzer Altstadt mit mehreren Richtungsänderungen und wurde in diesem Stadtteil als wichtiger wirtschaftlichen Bestandteil als Wasser- und Antriebsquelle und auch als Kloake genutzt.
Der im 15. Jhdt. angelegte Bachlauf leitete unweit des Königstores auf Höhe der Sterngasse das Wasser nordwärts in die Lorenzer-Altstadt ein. Als offen fließender eingefasster Bach in Richtung Lorenzkirche geführt zweigten dann zwei Arme in die Breite Gasse und in die Karolinenstrasse nach Westen ab. Beide Arme flossen bis zum Weißen Turm und vereinten sich dort wieder, wurden durch die Deutschorden-Kommende geführt um dann nach einer weiteren Wendung nach Nordosten schließlich die Almosen--Mühle anzutreiben. Auf Höhe der Krötenmühle, unmittelbar nach der Karlsbrücke wurde der Bach in die Pegnitz eingeleitet.
Dieser irrwitzige Verlauf des Baches ist heute absolut unbekannt, da der Bach in späten 19.Jahrhundert kanalisiert und heute z.T. zurückverlegt wurde. Wenige Hinweise auf seinen über vierhundertjährigen Verlauf durch die Lorenz-Altstadt gibt es am Stern -Tor /an der Sterngasse mit einer kleiner Hinweistafel zu sehen.
Den Verlauf des Fischbaches, wieder sichtbar zu machen ist der Sinn und Zweck des Fischbach -Projektes.
Hier wird der Verlauf des Baches mit einfachen Mitteln rekonstruiert gezeigt. Dabei kommt eine Technik zu Einsatz, die den Verlauf auf dem heutigen Boden nachzeichnet und keines großen Eingriffs benötigt oder Schäden verursacht.
Mittels eines Kärcher Dampfstrahlers werden mit einer Schablone der Bachlauf auf den Pflastern in der Altstadt „gereinigt“. Dabei bleibt auf dem Pflaster nur die Spur der Reinigung als hellere Stelle erhalten und zeichnet so den gesamten Weg des ehemaligen Bachverlaufes nach.
Alternative dazu wäre ebenfalls unter zu Hilfenahme einer Schablone die Besprühung des Lorenzer Altstadt-Pflasters mit sogen.“Never-Wet“ Spray. Dieses Spray hat die Eigenschaft, dass es Wasser abstößt und somit an den eingesprühten Stellen trocken bleibt. Der Effekt ist jedoch nur bei Regenwetter zu sehen.